Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
mit der 74. Mahnwache am Drohnen und Tornadostandort Jagel am Donnerstag, 19. Oktober 2023 ab 12.00 Uhr protestieren wir gegen den Einsatz der international geächteten Urangeschosse im Ukraine-Krieg. Urangeschosse (DU-Munition) töten Menschen, schädigen ihre Gesundheit und führen zu langfristigen Umweltschäden. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der russischen Armee auf die Menschen in der Ukraine und fordern: Keine Waffenlieferungen an die Ukraine. Einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Nur dadurch kann der Krieg beendet und Menschenleben gerettet werden. Alles ist besser als Krieg!
Weitere Informationen unter www.uranmunition.de icbuw.eu/de
Wir bitten um rege Beteiligung, Weiterverbreitung der Einladung und um Veröffentlichung in den Medien.
Die Datei mit der Einladung zum selbst Ausdrucken und Weiterverteilen kann hier heruntergeladen werden. mit freundlichen Grüßen Siglinde und Ralf Cüppers
Hier sind noch einige Informationen zum Thema Urangeschosse:
Seit etwa dreißig Jahren stehen Urangeschosse zur Verfügung. Sie gelten nicht als Nuklearwaffen, sondern werden als konventionelle Waffen klassifiziert. Sie bestehen hauptsächlich aus abgereichertem Uran. DU, depleted uranium, ist ein radioaktives und chemisch toxisches Schwermetall, dessen Dichte 1,7 Mal größer ist als die von Blei. Aufgrund der hohen Dichte hat Uran die Eigenschaft, Panzer und Stahlbeton zu durchdringen. Wenn DU-Geschosse oder Durchstoßkörper auf eine gepanzerte Oberfläche treffen, verbrennen sie durch die hohen Temperaturen, die bei dem Aufprall entstehen. Dadurch entsteht ein sehr feiner Staub, der radioaktiv und chemisch toxisch ist. Über die Nahrung und Atmung wird dieser giftige Staub vom Körper aufgenommen und schädigt durch Schwermetallvergiftung und Alpha- Strahlung. Auch Geschosse, die ihr Ziel verfehlen, zerfallen nur sehr langsam mit einer Halbwertszeit von 4,5 Millionen Jahren. Dadurch werden Grundwasser und Boden dauerhaft vergiftet. Der Einsatz von DU schafft eine langfristige Gesundheitsbedrohung für die gesamte Bevölkerung, auch für die Militärangehörigen. Die USA haben Urangeschosse zuerst im Krieg gegen den Irak 1990 eingesetzt. Die Urangeschosse konnten die irakischen Panzer durchbrechen und die darin befindlichen Soldaten töten. US-amerikanische Soldaten, die mit den Geschossen in Berührung gekommen sind, vergifteten sich und erkrankten und starben am sogenannten „Golfkriegs-Syndrom“. Die USA und Großbritannien haben 15 Tonnen Urangeschosse im Krieg gegen Jugoslawien im Kosovo verschossen, weitere zwei Tonnen in Südserbien. Dadurch sind Menschen an den Einsatzorten getötet worden oder ihre Gesundheit ist schwer geschädigt worden und auch die Umwelt ist langfristig geschädigt worden. Zu gesundheitlichen Auswirkungen von Uranmunition Das in den Urangeschossen enthaltene abgereicherte Uran ist als chemisches Zellgift und Alpha-Strahler in der Lage, Chromosomenschäden zu verursachen. Uran-238 ist neurotoxisch und schädigt das Nervensystem und das Gehirn. Es wird in den Knochen gespeichert und kann dadurch Leukämie auslösen. Uran-238 erzeugt so typische Chromosomenschäden, so dass man daran die ionisierende Niedrigstrahlung erkennen kann. Der Einsatz von Uranmunition behindert den Wiederaufbau der verwüsteteten Gebiete, denn die verursachten Schäden lassen sich nur schwer und mit hohen Kosten beseitigen. Verseuchte Orte, an denen Urangeschosse abgefeuert wurden, komplett zu dekontaminieren ist nicht möglich. Irakische Kinder, die Geschosse gefunden und damit gespielt haben, wurden vergiftet und starben. Daraus hätte gelernt weren können, Uranmunition zu ächten und sie nie wieder einzusetzen. Weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine durch den Einsatz von Uranmunition Nun soll die Ukraine mit Uranmunition aufgerüstet werden, um im Panzerkampf gegen die russische Armee erfolgreicher zu sein. Deswegen liefern die USA und Großbritannien nach der Lieferung der international geächteten Streumunition nun auch Panzermunition aus abgereichertem Uran. Die an die Ukraine gelieferten »Abrams«-Panzer seien mit panzerbrechenden Granaten aus abgereichertem Uran ausgerüstet, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Russland hat die Lieferung von Uranmunition aus den USA an die Ukraine scharf verurteilt. Ihr Einsatz werde Krebs und anderen Erkrankungen Vorschub leisten, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag unter Berufung auf Erkenntnisse aus dem Krieg der NATO gegen Jugoslawien im Jahr 1999. Was allerdings in der Erklärung des Präsidialamtssprechers fehlt, ist eine verbindliche Zusage Russlands, keine Uranmunition einzusetzen, „um Gleiches mit Gleichem zu vergelten.“ Nachdem die USA und Großbritannien bereits die international geächtete Streumunition an die Ukraine geliefert haben, wird die Lieferung von Urangeschossen noch mehr Menschen töten und die Gesundheit derjenigen gefährden und zerstören, die im Einsatzgebiet leben. Sie werden im Einsatzgebiet langfrsitige Umweltschäden anrichten und das Einsatzgebiet ist die Ukraine. Deswegen ist die Lieferung von Urangeschossen kontraproduktiv und fahrlässig. Sie trägt zur weiteren kriegsbedingten Umweltbelastung der Ukraine bei. Nach der Eskalation des Konfliktes in der Ostukraine durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands geht nun diese weitere Eskalationsstufe zu Lasten der ukrainischen Regierung und ihrer Verbündeten. Zur internationalen Ächtung von Uranwaffen Nach Angaben der Internationalen Koalition zur Ächtung von Uranwaffen ICBUW stellen die USA, Großbritannien, Russland, China, Frankreich und Pakistan Uranwaffen her. Von 14 weiteren Staaten ist bekannt, dass sie zumindest Uranwaffen lagern. Soweit bekannt, wurden diese Waffen bisher nur von zwei Staaten eingesetzt: den USA und Großbritannien. 2018 haben sich 140 Staaten der UN-Resolution „zum vorsichtigen Umgang mit Uranwaffen“ angeschlossen. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Israel und Pakistan haben die Resolution nicht unterzeichnet. Die Bundesrepublik, Russland und 24 weitere Staaten haben sich enthalten. Auch wenn ein völkerrechtlich verbindliches Verbot für den Einsatz von Uranwaffen nicht vorliegt, widerspricht ihr Einsatz mit seinen Folgen den geltenden Standards des Humanitären Völkerrechts. Der Einsatz ist auch ein Verstoß gegen das Menschenrecht auf eine gesunde Umwelt, speziell auf den Schutz vor toxischen Substanzen und verstößt insbesondere gegen das Menschenrecht auf Gesundheitsvorsorge. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der russischen Armee auf die Menschen in der Ukraine und fordern: Keine Waffenlieferungen an die Ukraine. Einen sofortigen Waffensrillstand und Friedensverhandlungen. Nur dadurch kann der Krieg beendet und Menschenleben gerettet werden. Alles ist besser als Krieg!