Robert Kersten wurde am 19. August 1883 in Dreschwitz auf Rügen geboren. Er starb am 27.2.1945 im KZ Neuengamme. Robert Kersten war Eisenbahnarbeiter und wurde 1924 in Stralsund für die KPD in die Bürgerschaft gewählt. Kurz danach trat er von der KPD in die SPD über und war auch als Gewerkschaftssekretär tätig. 1933 schied er aus der Bürgerschaft aus. 1934 zog er von Stralsund nachBad Oldesloe und trat hier in die städtischen Dienste (Gas-und Wasserwerke) ein. Ab 1941 war er Kriegsinvalide und nur noch als Stadtbotein Bad Oldesloe tätig.
Im Zuge der „Aktion Gewitter“ nach dem Attentat auf Hitler im Juli 1944 wurde Robert Kersten verhaftet alsSPD Mitglied. Er kam zunächst in das Polizeigefängnis nach Lübeck, dann nach Kiel. Von dort kam er dann als Gefangener in das KZ Neuengamme bei Hamburg. Die Anklage lautete auf „politische Unzuverlässigkeit“.Seinletzter Wohnort war Kirchberg 4 in Bad Oldesloe. Dort wurde am 01.09.2020 ein Stolperstein für Robert Kersten verlegt.
Über 80 Oldesloer*innen kamen zur Stolpersteinverlegung. Ilse Siebel führte durch die Verlegung, die in „Coronazeiten“ vom Bündnis gegen Rechts Bad Oldesloe als Kundgebung angemeldet worden war. Es sprachen Torben Klöhn für die SPD Bad Oldesloe, Bürgermeister Lembke für die Stadt, Dr. Sylvina Zander, die Hintergründe zum Leben Robert Lembkes recherchiert hatte, Konfirmandinnen der örtlichen luth. Kirchengemeinde sowie Klaus Klingner, sozialdemokratisches Urgestein aus der Kreisstadt. Für den musikalischen Rahmen sorgten zwei Schüler der Ida-Ehre-Schule mit ihren Gitarren.
Anwesend waren Nachkommen von Robert Kersten, die sich aufgrund der Zeitungsmeldung zur Stolpersteinverlegung gemeldet hatten und der SPD Schriftstücke aus dem Nachlass zur Verfügung gestellt hatten.